Wir sind mit den Disney-Filmen aufgewachsen und haben uns in die Figuren verliebt. Fans von den Disney-Filmen lassen sich Motive wie die Schöne und das Biest, Arielle, Peter Pan, Simba und Co auf ihre Haut tätowieren.
Doch auch das Leben des Vaters all dieser Figuren, Walt Disney, ist für Tattowier-Fans interessant.
Erst nach vielen Umwegen und Niederlagen wurde Walt Disney zum Gewinner unzähliger Oscars, zum Schöpfer einer neuen Kinokunst und zum Erbauer des bekannten Freizeitparks Disneyland. Vor all dem hatte er viel durchzustehen. 1920 gründete Walt Disney in Kansas City seine erste Firma, Laugh-O-Gram, und produzierte Zeichentrickfilme. Allerdings waren seine Kurzfilme kommerziell nicht erfolgreich und einige Jahre später war er schon Pleite. Trotzdem verfolgte Disney seinen Traum vom Erfolg weiter. Er verkaufte seine Kamera, um sich ein Zugticket nach Los Angeles zu kaufen. Dort lernte er Freunde und gute Zeichner kennen und konnte sich mit kleinen Animationsfilmen gerade so über Wasser halten. Doch für seine Vision, aus seinen Comic-Charakteren kinofüllende Filme zu machen, gab es auch dort zunächst keine Möglichkeiten. Sein Vorstoß, den Tieren menschliche Züge zu geben, damit sich die Zuschauer besser mit ihnen identifizieren können, stieß überall auf Ablehnung. Keiner wollte die Filme verleihen. Erst als Walt Disney Mickey Mouse erfand, kam der Durchbruch. Zu Mickey gesellten sich immer wieder Zeichentrickfiguren mit dem gewissen „Etwas“, mit der besonderen Magie. Disney war ein großer Psychologe und Magier und wusste, wie er Figuren zum Leben erwecken konnte. Es sind Figuren wie er selbst, die an ihren Träumen festhalten, und auch wenn sie scheiterten, immer wieder aufstehen, bis das Ganze zu einem Happy End führt.
Klar, im Nachhinein kann man Disney leicht für seine kitschig anmutenden Wohlfühlgeschichten kritisieren. Aber um bis zu diesen optimistischen und sentimentalen „Happy Ends“ zu kommen, braucht es in den Geschichten viel Freundschaft, Zuneigung und Zusammenhalt. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn vermeintlich schwache Charaktere in der Not ungeahnte Stärke beweisen. Auch Donald Duck lebt ganz von seiner Ambivalenz. Donald gilt als Choleriker. Er ist arbeitsscheu und faul, manchmal streitsüchtig, manchmal hinterlistig, oft ein Versager und ein Pechvogel sondergleichen. Er ist aber auch hilfsbereit und zuweilen ein Erziehungsberechtigter, dem das Wohl seiner Neffen sehr am Herzen liegt.
Gegenwärtig ist es der Disney Film “Raya und der letzte Drache”, der neues Terrain betritt. Die vielschichtigen Figuren, die queerer und offener dargestellt werden als je zuvor, ihre Wertvorstellungen von Harmonie, Vertrauen und Zusammenhalt sowie der Glaube an eine bessere Zukunft, sind ein weiterer Schritt in Richtung eines zeitgemäßen Disney-Universums. Solche Figuren eignen sich daher umso mehr als Tattoo-Motive.
„Hakuna Matata“ ist der berühmter Ausspruch im Film „König der Löwen“ und bedeutet „Es gibt keine Schwierigkeiten“. Es ist eine Redewendung aus der afrikanischen Sprache Swahili. Nicht alles im Leben läuft nach Plan, aber man soll sich nicht so viele Sorgen machen. Hakuna matata steht für „Mach weiter und genieße das Leben“. Dieser Quote ist auch oft als Tattoo Motiv zu sehen.
Ein gutes Beispiel für ein Tattoo-Motiv ist die Fee Tinkerbell, die in der Märchenwelt von Peter Pan lebt. Tinkerbells Persönlichkeit zeichnet sich besonders durch ihren starken Ehrgeiz, ihren Fleiß und ihre Sturheit aus. Sie ist jemand, der niemals kampflos aufgibt und immer hartnäckig ihre Ziele verfolgt. Bei den Tattoos wird oft nur die Silhouette der Fee mit Zauberstab in der Hand dargestellt. Kleine Sternchen umgeben die Figur. Als Fee kann Tinkerbell fliegen und produziert Feenstaub, der es anderen erlaubt, zu fliegen. Oft wird das Motiv auch mit einem schönen Spruch zum Träumen ergänzt. Nie erwachsen werden – denn Peter Pan ist der Junge, der nie erwachsen werden wollte. Er kann fliegen und wohnt auf einer Insel mit anderen Kindern.
Walt Disney gab seine Träume nicht auf. Er hatte sie auf seinem gesamten Weg klar vor Augen. Und konnte sie letztlich nicht nur umsetzen, sondern auch märchenhaft übertreffen. Auch Du kannst Dein eigener Walt Disney sein. Halte Dich an sein berühmtes Zitat „If you can dream it, you can do it!“ und verwirkliche Deine Träume!
Text: Julian Bachmann
Grafik: Jonas Bachmann